Hofnarren Was für ein Theater! Bühne frei für „Die Hofnarren“. Die Theatergruppe des Wohnheims öffnet neue Horizonte
Das Spiel mit dem Thema, mit der Bühne, mit der eigenen Person und dem Publikum. Freiräume ausloten, zur Improvisation animieren. Und: jede Menge Spaß haben! Genau das passiert, wenn Menschen mit Behinderung Theater machen. Es eröffnen sich neue Horizonte – für die Spieler und das Publikum gleichermaßen.
Die Narren des Akazienhofes, die Hofnarren, Klienten des Wohnheims für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung, existieren seit 1998. Angefangen hat alles mit einem Krippenspiel. Aus diesem Wunsch der Klienten entwickelte sich eine fixe Theatergruppe, die seitdem mindestens einmal wöchentlich zusammen probt.
Seit dem ersten Krippenspiel erarbeitete die Gruppe kleinere Aufführungen wie beispielsweise „Das Rotkäppchen“, weitere Varianten des „Krippenspiels" und das Märchen „Der eigensüchtige Riese" nach Oskar Wilde. Sie alle wurden außerhalb zu unterschiedlichen Anlässen und im Wohnheim selbst als Höhepunkt zum alljährlichen Sommerfest aufgeführt.
Vom Publikum gefeiert
Inzwischen wagen sich die begeisterten Spieler längst auch an abendfüllende Stücke. Das erste längere Stück war „Der Nebelmann“, mit dem „Die Hofnarren“ unter anderem auf einer kleinen Tournee auf der Insel Rügen auftraten. Vom Publikum gefeiert wurden die Inszenierungen „Warten auf Godot“ sehr frei nach S. Beckett und „König Ubu und die Angst“ noch freier nach A. Jarry oder auch „Das Gurren der fünf weißen Tauben“ nach Th. J. Hauck, die Shakespeare-Adaption „Homlet" sowie „Das eingebildete Kranke“ nach J.B. Moliere.
In die Stofferarbeitung aller Stücke bezieht die Theatergruppe, die mit einem Spielleiter und einer Betreuerin arbeitet, die absurd-groteske Lebenswelt der Spieler ein. Sie wagen immer wieder neu die Gratwanderung zwischen erfrischender Selbstironie und Therapie.
Darsteller
Jens Berger, Uschi Kaiser, Hannelore Schulze, Brigitte Gottlebe, Heiko Göttert, Gunther Rudolph, Uwe Gierloff, Winfried Rösler, Andreas Rupf, Sandra Hünemörder und Klaus-Peter Patenge.
Partner
knalltheater.de
- Chronik
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2024: Auftritt auf dem 10. Genzmer Brückenfest mit "Rotkäppchen", Theatraler Beitrag zum 2. Werkstättentag Sachsen-Anhalt auf dem Marktplatz Halle Saale, Aufführung im Akazienhof zum Themenjahr "Komm raus spielen" mit "Geschichten aus dem Wald - 3 Märchen"
2023: Auftritt auf dem 9. Genzmer Brückenfest mit "Schneewittchen", Inszenierung und Auftritt Krippenspiel, Videodreh "Amadäus Skarabäus"
2022: Aufführung des Märchens „Hänsel und Gretel“ auf der Mitmachbühne im Rahmen der Feier 25 Jahre Labyrinth in Halle; Aufführungen Krippenspiel
2021: Dreh eines Videoclips zum Osterfest, interne Präsentation; Arbeit an einem kleinen Hörspiel; Videodreh Krippenspiel, interne Präsentation
2020: Arbeit in Kleingruppen; Erarbeitung mehrerer Videoclips zu Geschichten wie „Der Prinz muss mal pipi“, „Der falsche Weihnachtsmann“ u.a.
2019: Auftritt beim Halleschen Begegnungsfest auf dem Markt; Premiere im Juni mit dem Stück "Der König sitzt" im Stadthaus Halle im Rahmen der Auftaktveranstaltung Örtliches Teilhabemanagement
2018: Weiterentwicklung der Prozessarbeit "Die Vögel" zu "Vögel füttern Menschen füttern Vögel"; Auftritte mit dem Stück "Vögel füttern Menschen füttern Vögel" zu den 12. Leipziger Straßentheatertagen, dem Halleschen Begegnungsfest sowie zum Sommerfest im Akazienhof
2017: Präsentation der Prozessarbeit "Die Vögel" zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung in Halle, zum Fontänefest am 10.09., zu den 11. Leipziger Straßentheatertagen und zum Fest der Begegnung am Peißnitzhaus; "Krippenspiel" im Dezember
2016: Aufführung „Auf dem Friedhof“ in Leipzig zum Sommertheaterfestival auf dem Feinkost-Hof im Juli; "Krippenspiel" im Dezember
2015: Stückentwicklung „Auf dem Friedhof“ - Präsentation erster Arbeitsergebnisse am 5. Mai 2015 im Puschkino im Rahmen des 2. Inclusionstages
2014: Aufführung am 20.06.2014 im Apollo Theater Görlitz mit „Das eingebildete Kranke“; Aufführung von "Das eingebildete Kranke" bei „Postkult“ im Rahmen des „Herbstfest mal anders“am 18.10.2014
2013: Eröffnung des Filmfestivals mit "Homlet" im Thalia-Theater in Halle am 18. Januar; Premiere des Stücks „Das eingebildete Kranke“ im Rahmen des eigens ausgerichteten Festivals "Blaue Sterne" im Theater Neues Schauspiel in Leipzig am 13. Oktober
2012: Aufführung von "Homlet" am 11. Oktober im "neuen Schauspiel" in Leipzig und "Krippenspiel" am 08. Dezember im Akazienhof
2011: Premiere des neuen Stückes "Homlet" zum Sommerfest des Förderwohnheims am 25. Juni; Gastspiel "Homlet" im Ostsee-Urlaub in der Kulturkirche in Stralsund
2010: Gastspiele "Gerichtsballett" in Leipzig (Theatrium) und Merseburg (FH), Erarbeitung "Homlet"
2009: Erarbeitung "Gerichtsballett" (Premiere im Stadthaus zum 1. Behindertentheaterfestival Mitteldeutschlands), Ausrichtung Festival Narrenseiter-Außenspiele, "Krippenspiel"
2008: Gastspiele "Das Gurren der fünf weißen Tauben" (Theatrium Leipzig, Berufsschule Halle, Akazienhof), "Das Krippenspiel und Winny"1997: erstes "Krippenspiel" im Akazienhof
2007: Erarbeitung "Das Gurren der fünf weißen Tauben" (Premiere in der Theatrale)
2006: Gastspiele in Leipzig (Theatrium) und Halle (Orangerie, Akazienhof) sowie Stralsund (Kulturkirche), Krippenspiel Klappe die 6.
2005: Erarbeitung und erste Auftritte mit "König Ubu und die Angst" - erste öffentliche Proben
2004: Prozessarbeit "Suchen behindert", Krippenspiel "Ein Stern über Bethlehem" (Auftritt am Hl. Abend in der Lutherkirche)
2003: Aufführungen "Warten auf Godot" in Leipzig (Theatrium, Scheune) und Halle
2002: Erarbeitung "Warten auf Godot", erste Voraufführungen, Krippenspiel
2001: Aufführungen "Nebelmann", erster gemeinsamer Urlaub, Rügentour
2000: Erarbeitung "Nebelmann", "Krippenspiel"
1999: "Der eigensüchtige Riese" (Auftritte in Halle, Merseburg, Könnern), Abstraktes Krippenspiel (u.a. Auftritte in Johanneskirche)
1998: "Rotkäppchen", Sommeraufführungen
1997: erstes "Krippenspiel" im Akazienhof
- Aktueller Spielplan
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Derzeit proben Die Hofnarren an 3 Märchen.
Titel: Märchen aus dem Wald - Hänsel und Gretel, Schneewittchen und Rotkäppchen
Inhalt: Die Eltern von Hänsel und Gretel haben kein Geld, weil die Oma ihnen alle Haare vom Kopf isst. So beschließen sie, Hänsel und Gretel in den Wald zu schicken. Da begegnen sie dem Hirsch, dem Uhu und schließlich der Hexe. Für diese müssen beide Haushaltsarbeiten verrichten. Schließlich schubsen Hänsel und Gretel die Hexe in den Ofen. Diese ist allerdings wie verwandelt sofort wieder da und hält einen Haufen Gold in den Händen. Aber weder Hänsel noch Gretel und auch die Hexe können etwas damit anfangen. Schließlich geht es mit den Gänsen wieder nach Hause.
Im gleichen Wald versucht die böse Stiefmutter Schneewittchen zu vergiften, denn nur EINE kann die Schönste sein. Und die ist so weiß wie geputzte Zähne, so rot wie zu doll geputzte Zähne und so schwarz wie gar nicht geputzte Zähne...
Dauer: ca. 30 Minuten