Mutter, wann stirbst Du endlich? - Diskussion zu Pflegemodellen eröffnete „Alter:native 2013“
Die Münchnerin Martina Rosenberg pflegte über acht Jahre Mutter und Vater, schöpfte dabei alle ihr zur Verfügung stehenden Hilfsangebote vom ambulanten Pflegedienst über die Kurzzeitpflege bis hin zur polnischen Pflegekraft aus und schrieb ihre Erfahrungen nieder im Buch „Mutter, wann stirbst Du endlich?“. Rosenberg, sich des provokanten Titels durchaus bewusst, erzählte am gestrigen Abend ihre Geschichte. Eine, die stellvertretend für heute insgesamt 2,5 Millionen pflegende Angehörige steht. Mit der Diskussion „Ist die Pflege durch Angehörige ein Auslaufmodell?“ begannen im Lichthaus Halle offiziell die Halleschen Aktionstage „Alter:native 2013“. Die Autorin löste damit eine rege Diskussion zwischen den anwesenden pflegenden Angehörigen, Pflegeprofis und angehenden Pflegekräften aus. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie denn nun eine optimale Pflege aussehen kann und muss.
Die eine Lösung, so das Fazit des zweistündigen Dialoges, gibt es nicht. Wohl aber die Notwendigkeit für jeden Einzelnen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Halles Sozialdezernent Tobias Kogge hatte es eingangs auf den Punkt gebracht: „Wir wollen uns einmischen in einen Prozess, der uns automatisch alle betrifft. Den einen früher, den anderen später. Daran vorbei kommt keiner.“